9. März.2023: Hebelstiftung Basel: Lesung

Albert Bächtolds Roman über seine Zeit in Kiew und Moskau, als das Zarenreich unterging.

Albert Bächtold (1891–1981) lebte von 1913 bis 1918 in Russland, zuerst als Hauslehrer auf einem Adelsgut bei Kiew, wo es ihm jedoch nicht gefiel, anschliessend in Moskau, wo er eine Kaufmannslehre bei einem Unternehmen absolvierte, das optische Instrumente für die russische Armee herstellte. 1917 wurde er Augenzeuge der Oktoberrevolution. Seine Erlebnisse schildert er in «Pjotr Ivànowitsch» mit einer bilderreichen Sprache. Die Perspektive dieses unbedarften jungen Schweizers aus einem kleinen Dorf auf die Umwälzungen in der weiten Welt gewinnen an Farbe und Unmittelbarkeit gerade auch durch die Schaffhauser Mundart.

«D Reveluzioon ischt aber gliich nid spuurlos am Räbme dureggange, si griifft au i si Läbe ii, und zwoor dert, won er am ämpfintlichschte ischt: im Buuch.»

Marianne Leu, wie Bächtold aus Wilchingen, liest ausgewählte Passagen aus dem Roman «Pjotr Ivànowitsch». Anita Denisov und Sebastian Mattmüller von der Basler Hebelstiftung liefern zusätzliche Informationen.

Der Roman wurde 2021 neu herausgegeben (im Meier Buchverlag Schaffhausen) und ins Russische und Ukrainische übersetzt.